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Nowhere

USA 1997. R,B,S: Gregg Araki. K: Arturo Smith. M: Peter Coquillard, Howard Paar. P: Desperate Pictures, Blurco, Why Not Productions. D: James Duval, Rachel True, Chiara Mastroianni, Christina Applegate, Beverly D'Angelo, Traci Lords u.a.
82 Min. Kinowelt/FPV ab 8.1.98
Von Christine Ehret Wer hätte gedacht, daß es mit der Generation X tatsächlich noch schlimmer kommen könnte, als in Singles (1992) und subUrbia (1997) bereits zur Schau gestellt wurde? Mit Nowhere präsentiert Regisseur und Drehbuchautor Gregg Araki eine Generationsstudie, die durch ihre schrillen, zu Modepuppen überstilisierten bzw. reduzierten Figuren und deren sinnentleerten exzentrischen Handlungen fast schon als Satire durchgeht. Falls man überhaupt von einer Story sprechen kann, geht es um den durch seine übertrieben party- und »fun«-geilen Freunde äußerst verunsicherten Dark (James Duval), der gewisse Schwierigkeiten damit hat, daß seine Freundin ihre körperlichen Vorzüge jedem zugute kommen lassen möchte. Da diese auch auf sein Bitten hin nicht davon ablassen will, entschließt er sich schließlich, schwul zu werden. Vermittler dieser äußerst dumpfen Geschichte ist eine Leinwand, die stets prall gefüllt ist mit unzähligen Piercings, grellbuntem Make-up, kaugummikauenden Girlies, drogengeweiteten Pupillen, hippen Parties, aus Freude an der Farbe Rot dargebotenen Gewaltausbrüchen… Ach ja: dazwischen schummelt sich dann hin und wieder ein Alien, das ab und zu einen dieser ziel- und zukunftslosen Jugendlichen abknallt - schließlich sind Außerirdische in letzter Kinozeit voll im Trend! Es ist kein Wunder, daß ein derart klischeebeladener, auf den hippen Look reduzierter, aber umso einfallsloser inszenierter Dauer-MTV-Clip nur in einigen wenigen Glücksmomenten emotional bewegt oder gar die nicht allein für das Sehzentrum zuständigen Gehirnregionen des Zuschauers beansprucht. Es handelt sich bei diesem Film wohl um den grenzenlos mißglückten Versuch, durch eine stumpfsinnige Aneinanderreihung der Zutaten des Trainspotting-Erfolgsrezepts einen Kinohit zu landen. 1970-01-01 01:00

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Dieser Text ist erstmals erschienen im Schnitt #09.
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